CEO Godi Koch geht in Pension und blickt zurück

Dienstag, 7. Mai 2024

Während 18 Jahren hat Godi Koch die Pilatus-Bahnen geprägt: zuerst als Finanzchef, die letzten zehn Jahre als Direktor!

Nun geht erin Frühpension. «Das war schon lange so geplant», sagt der 62-Jährige aus Grosswangen. «Letztes Jahr konnten wir mit der Neukonzipierung der Zahnradbahn ein Generationenprojekt abschliessen.»

Nun ist der Zeitpunkt für den Wechsel gekommen: Im März hatKochdieLeitungderPilatusBahnen, die in Kriens und in Alpnachstad stationiert sind, an Sandra Bütler übergeben. Bis Ende Mai bleibt er noch im Unternehmen tätig, um Aufgaben abzuschliessen und die Übergabe zu organisieren. Die neue Zahnradbahn Alpnachstad–Pilatus war mit 57Millionen Franken das grösste Projekt für Koch. Allerdings beiweitem nicht das einzige.Insgesamt rund 120 Millionen haben die Pilatus-Bahnen in den letzten 18 Jahren in Erneuerungsprojekte investiert. «Als ich angefangen habe, war die Infrastruktur eher alt», erzählt er rückblickend. Mit einem Masterplan habe man dann die Entwicklung geplant.

«Wir sindeintouristisches Gesamtunternehmen»
Der erste Schritt war die Neugestaltung des Vorplatzes in Alpnachstad. Danach folgten die Totalsanierung des Hotels Pilatus Kulm mit neuer Verbindungsgalerie, der Neubau des Restaurants Fräkmüntegg, die Luftseilbahn «Dragon Ride» zwischen Fräkmüntegg und Pilatus, die Erweiterung von Seil und Erlebnispark Fräkmünt und Moorlehrpfad Krienseregg oder die Sanierung des historischen Direktorenhauses in Alpnachstad. Die Liste der Projekte zeigt: «Wir haben uns von einem Bahn- zu einem touristischen Gesamtunternehmen entwickelt», sagt Koch. Dieses umfasst neben Zahnrad-, Luftseilund Gondelbahn auch Hotels, Restaurants,Freizeitanlagensowie Souvenirshops. Die Strategie habe sich ausbezahlt, konnte doch der Umsatz in den letzten 18 Jahren von 19 auf über 40 Millionen gesteigert werden. «Ich habe mich denn auch nie als reinen Bähnler verstanden», sagt Koch. Dies hat auch mit seinem Werdegang zu tun. Koch hatte Finanz- und Rechnungswesen studiert, danach arbeitete er bei diversen KMU, bis er zu den Pilatus-Bahnen kam – und blieb. «Es war eine wunderbare Zeit. Wir sind mit den verschiedenen Standbeinen breit aufgestellt mit unterschiedlichen Kulturen und Mitarbeitern aus der ganzen Welt. Das ist sehr spannend, aber auch herausfordernd.» Darum werde die Firmenkultur aktiv gefördert, etwa mit Schulungen. Eine weitere Herausforderung war die Pandemie. Der Umsatz brach um die Hälfte ein. «Es hat uns geholfen, dass wir finanziell gesund waren. Doch die Ungewissheit war schwierig, zumal wir mit der neuen Zahnradbahn vor einer grossen Investition standen», sagt Koch.

2023 war ein Rekordjahr
Dank Kurzarbeit und Härtefallgeldern des Kantons Obwalden von 1,6 Millionen Franken habe man aber nur wenige Entlassungen vorgenommen. Inzwischen ist die Krise überwunden: 2023 erzielten die Pilatus-Bahnen den grössten Umsatz der Firmengeschichte und konnten die Coronahilfen zurückzahlen. Auch wenn die Firma gut aufgestellt ist, gebe es Luft nach oben. «Wir machen uns schon lange Gedanken, wie wir den Winter attraktiver machen können», sagt Koch. Dann sind die Frequenzen deutlich tiefer als im Sommer. «Das zu ändern, ist sehr schwierig, zumal wir den Skibetrieb schon vorlangerZeit einstellten.» Auch Schlitteln ist der Klimaerwärmung wegen immer seltener möglich. Die Pilatus-Bahnen setzten daher im Winter auf chinesische Gäste. Dieser Markt hat sich seit der Pandemie aber noch nicht richtig erholt. Immerhin: «2023 konnte dies dank zusätzlicher Gäste aus den USA oder Südostasien und des warmen Herbsts kompensiert werden», sagt Koch. «Hier hilft uns der Klimawandel, auch wenn er sonst viele negative Auswirkungen hat.»

Wie weiter mit dem Standort Kriens?
Ein anderes Ziel ist die Verbesserung des ÖV-Anschlusses in Kriens. Im Raum steht die Verlängerung der Buslinie 5 hinauf zur Talstation. Vor Jahren wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt für die Verlegung der Talstation zum Pilatusmarkt sowie den Beibehalt des Standortes am Schlossweg. Seither sind diese Planungen auf Eis gelegt. Da die Konzession für die Gondelbahn noch bis 2038 läuft, hatten andere Projekte vorerst Priorität. So oder so werde es in Kriens keine einfache Lösung geben, sagt Koch. «Bei der Talstation fehlt der Platz für eine Busschleife. Und die Planung einer neuen Gondelbahnstrecke ist ohnehin mit vielen Hindernissen verbunden.» Alles in allem könne er aber ein erfolgreiches Unternehmen übergeben. Für seineNachfolgerin beginne nun eine neue Periode mit interessanten Herausforderungen.

 

 

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