Positive Wintersaison der Bergbahnen in der Schweiz
Dienstag, 14. Mai 2024
Winterferien und Skisport sind im Trend – die Schweizer Seilbahnen blicken auf eine positive Wintersaison zurück.
Die Anzahl Ersteintritte in den Schweizer Skigebieten ist per Ende April insgesamt um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und sogar um 5 Prozent gegenüber dem 5-Jahres Durchschnitt gestiegen. Die Saison war geprägt durch einen frühen Wintereinbruch in tiefen Lagen und viel Schnee am Schluss in hohen Lagen, mit hohen Temperaturen im Februar.
Der frühe Schnee bis in tiefe Lagen im November und die hervorragenden Wetterbedingungen über Weihnachten, Neujahr und im Januar sorgten für einen ausgezeichneten Start. Die warmen Temperaturen im Februar und März waren besonders für tiefer gelegene Skigebiete eine grosse Herausforderung, die winterlichen Verhältnisse Ende März und im April sorgten dann in den hoch gelegenen Regionen für einen freundlichen Abschluss. So zeigen sich insgesamt markante Unterschiede in der Entwicklung der Frequenzen. Höher gelegene Skigebiete profitieren überdurchschnittlich von der positiven Nachfrage.
Erfreuliche Entwicklung im April
Wetterbedingt war auch der April mit viel Schnee und starken Niederschlägen herausfordernd. Besonders die höher gelegenen Destinationen konnten auch im April eine positive Entwicklung verzeichnen. Insgesamt waren die Skigebiete um 3 Prozent besser gebucht per Ende April als im vergangenen Jahr. «Dies zeigt, dass viele Wintersportfans das hochstehende Angebot und die vielen Events in den Bergen bis am Schluss des Winters sehr schätzten» – betont Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz (SBS).
Regionale Unterschiede
Erneut zeigen sich jedoch grosse regionale Unterschiede: Die Ostschweizer Skigebiete schnitten in der vergangenen Wintersaison mit 9 % Prozent mehr Eintritten als im Vorwinter am besten ab (vgl. Abb. 1). Die Freiburger Alpen und der Jura hingegen verzeichneten bereits im März eine negative Entwicklung, die sich per Ende April nun noch verstärkt hat. Die Skigebiete der Zentralschweiz und der Waadtländer Alpen konnten um je 5 % zulegen. Dank der sehr guten Schneeverhältnisse im März und April konnte das Tessin die Saison trotz des schlechten Starts gesamthaft mit einer beachtlichen Entwicklung abschliessen (-1 %). Die grossen Skiregionen wie das Wallis und Graubünden sind besser als im Vorjahr, das Berner Oberland darunter.
Vergleich mit dem 5-Jahresdurchschnitt
Vergleicht man die Gästezahlen des gesamten Winters mit dem 5-Jahresschnitt, so zeichnet sich eine durchaus positive Entwicklung ab mit insgesamt 5 % mehr Ersteintritten in der Schweiz. «Dies ist ein klares Zeichen, dass der Wintertourismus und der Skisport in der Schweiz sich immer noch einer guten Nachfrage erfreuen», betont Berno Stoffel. Die regionalen Entwicklungen sind jedoch sehr unterschiedlich. Die grossen und hochgelegenen Regionen wie das Wallis und Graubünden weisen im Gegensatz zum Berner Oberland eine positive Entwicklung auf. Das Tessin liegt mit den zwei letzten ausgezeichneten Saisons deutlich im Plus mit 28 %. Auch die Ostschweiz und Waadtländer Alpen können eine positive Entwicklung vermelden. Die Zentralschweiz kann auf eine durchschnittliche Saison zurückblicken (vgl. Abb. 2).
Vergleich nach Umsatzklasse
Spannend ist auch eine Differenzierung entsprechend der Grösse der Seilbahnunternehmungen. SBS unterscheidet zwischen insgesamt fünf unterschiedlichen Umsatzklassen. Die Analyse zeigt hier, dass grosse Seilbahnbetriebe – mit einem Umsatz von über 10 Mio. CHF – sich generell besser entwickeln als kleinere. Während die Gästeanzahl bei Betreibern mit mehr als 20 Millionen Jahresumsatz um 5 % stieg, ging diese bei Seilbahnunternehmen mit weniger als zwei Millionen Jahresumsatz um ganze 35 % zurück (vgl. Abb. 3). «Die Tendenz setzt sich fort, wonach die grösseren Unternehmungen überproportional profitieren konnten», erklärt Stoffel. «Unter anderem deswegen, weil sich die grösseren Betriebe in höheren Lagen auf Schneemangel oder veränderte Gästebedürfnisse leichter anzupassen vermögen.» Kleine Unternehmen mit einem Umsatz von 2 bis 5 Mio. CHF konnten dafür – anders als in der vergangenen Saison – bei der Gästezahl leicht zulegen, wohingegen die mittelgrossen Unternehmungen sozusagen gleich geblieben sind.
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